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Die SPD in Offstein

Geschichte des SPD Ortsverein Offstein

1919 bis 2023

Nach dem ersten Weltkrieg formierten sich die Industriegesellschaft und dies auch in zunehmendem Maße auf dem Land. Es ergab sich die Notwendigkeit, der Arbeiterschaft ein Sprachrohr zu verschaffen und ihr das Bewusstsein zu stärken, eine politisch schaffende Kraft zu sein.

In dieser Zeit entstand auch im Jahre 1919 der SPD Ortsverein in Offstein. Mehr als 100 Bürger ließen sich nach der Gründungsversammlung einschreiben. Die Versammlung fand im "Gasthaus zum Römer" statt. Jakob Kühner wurde zum ersten Vorsitzenden gewählt. 3 Parteimitglieder zogen in den Gemeinderat ein: Fritz Ewald, Philipp Kühner und Karl Metzmann. Schon 1922 konnte die SPD Wahlerfolge verzeichnen und erhielt 250 Stimmen (5 Sitze), das "Zentrum" konnte nur 192 Stimmen (4 Sitze) für sich verbuchen. 1930 erhielt die SPD einen weiteren Sitz im Rat dazu.

Bald jedoch wurde die politische Arbeit in den Wirren der Weimarer Republik für jeden eine Belastung und schließlich für die Sozialdemokraten zur Gefahr. Die Nationalsozialisten zerstörten die Demokratie und brachten schweres Leid über die Völker Europas!

Der zweite Weltkrieg mit seinen Schrecken war wenige Monate vorbei, da wurde auch schon die Neugründung der Sozialdemokratischen Partei in Offstein beschlossen. Am 10. März 1946 fand die Gründungsversammlung statt. Als Vorsitzender berief die Versammlung Konrad Schneider. Erste Gedanken zur Jugendarbeit entstanden, für die Landwirte wurden Schulungskurse eingerichtet. 1947 wurde zum ersten Mal der 1. Mai als Tag der Arbeit  in Offstein gefeiert. 1949 steht im Protokoll zu lesen, dass allen Kindern eine Orange und eine Brezel von der Gemeinde gestiftet wurden. Wanderungen, Ausflüge und andere kulturelle Beiträge zur Dorfgemeinschaft standen auf dem Programm der SPD. Im Jahre 1953 wurde eine Jungsozialisten- und Falkengruppe gebildet. Max Reiher war hier in vorbildlicher Weise aktiv. Über viele Jahre führten Jakob Schmitt und Jakob Steiner die Partei.

Im Jahre 1946 wurde Johann Peter Schneider zum ersten sozialdemokratischen Bürgermeister in Offstein gewählt. Noch heute erinnert ein Straßenname in Offstein an seine zahlreichen Verdienste. Bürgernähe war schon damals eine wichtige Grundlage des SPD-Erfolges. Wohnraum wurde geschaffen, der Friedhof instandgesetzt  und eine viele andere Aufgaben für die Gemeinde erfüllt. Der Neubau der Schule 1962 war eines der größten Projekte der damaligen Zeit. Mit Recht waren die Bürger Stolz auf diese Errungenschaft, die ein Meilenstein für die Gemeinde darstellt. Eine wichtige Aufgabe war auch die Erschließung von Bauland, um auch finanzschwächeren Bürgern das Bauen zu ermöglichen.

Aus gesundheitlichen Gründen dankte Johann Peter Schneider 1969 nach 23 Jahren Amtszeit ab und übergab das Amt seinem Sohn Willi Schneider. In seine Amtszeit fiel die 1200-Jahrfeier des Dorfes, die in würdiger Weise begangen wurde. Ein weiteres wichtiges Ereignis jener Zeit war der Zusammenschluss von 8 Ortsgemeinden zur Verbandsgemeinde Monsheim. Die Planung des Kindergartens wurde in Angriff genommen. Die Erschließung von Baugelände längs der Lindesheimer-Straße wird realisiert. Auch in seiner Amtszeit standen die Interessen der Bürger im Vordergrund.

Anfang 1976 übernahm Otto Bergner den Posten des Ortsbürgermeisters. 19 Jahre hat er mit einer starken SPD Mannschaft die Geschicke des Dorfes geleitet. Der geplante Kindergarten konnte seiner Bestimmung zugeführt werden und 1985 war schon eine Erweiterung notwendig, da das Dorf ständig wuchs. Kinderspielplätze entstehen, hinter der Jahnturnhalle (heute leider nicht mehr vorhanden) und im Lindesheimer Viertel. Das Neubaugebiet im Kerner wird erschlossen. Die Friedhofshalle wird erweitert und die Ausgestaltung der alten Dorfbrunnen wird in Eigenleistung betrieben. Der Jugendtreff entsteht und die Grillhütte mit dem Grillplatz wird von Mitgliedern der SPD gebaut. Ein modernes Dorf entsteht. Viele junge Leute siedeln sich in Offstein an.

Im Jahre 1994 entsteht ein Streit über die Anliegerbeiträge zum Straßen- und Kanalbau in Offstein und den SPD Mitgliedern wird in einer beispiellosen Hetzkampagne Fehlverhalten und Versagen vorgeworfen. Viele der jahrelang Aktiven im Verein resignieren und geben Ihre Ämter ab.

In dieser schweren Zeit übernimmt Friedrich Wüst die Geschicke von Fraktion und Verein. Durch sein ausgeglichenes und besonnenes Wesen gelingt es ihm, den Verein durch ein schwieriges Fahrwasser zu leiten. Auch in der Opposition bleibt die SPD eine aktive politische Kraft in Offstein. Ständige Gespräche mit den Bürgern machen den Verein nach und nach wieder interessant für junge Leute. Die spätere Fraktions- und Vereinsvorsitzende Sigrid Losert sieht in Friedrich Wüst ihren Mentor. Nur durch sein unermüdliches Engagement war es möglich, die SPD in Offstein wieder zu ihrem heutigen Erfolg zu führen.

Im Jahr 1968 wird der Junge Otto Bergner zum Vorsitzenden der Partei gewählt. Der junge Vorsitzende blickt auch über die Gemeindegrenzen hinweg und organisiert gemeinsame Sitzungen mit den SPD Vorständen in Wiesoppenheim, Heppenheim und Hohen-Sülzen. Bis 1976 führt Bergner die Partei und immer mehr junge Menschen engagieren sich mit ihm. Seine Wahl zum Ortsbürgermeister veranlasste ihn, das Amt des Vorsitzenden abzugeben. In den darauffolgenden Jahren führten Karl Ballas, Heinz Kraft, Rudolf Matecki, Annelie Kraft, Friedrich Wüst und Willy Schneider (jun.) und Sigrid Losert die Partei. Mit Bürgermeister Otto Bergner brachte die Partei Offstein vorwärts und engagierte sich in allen Bereichen.

Wulf Abigt, Manfred Schweitzer, Annelie und Heinz Kraft, Hiltrud Marte, Ursula und Gert Böll, Rolf Freyboth, Jürgen Henß und Willi Schweitzer sind zusammen mit ihren Familien und vielen anderen Aktiven um die Gemeinde bemüht. Eine große SPD Familie fügt sich zusammen. Unzählige Projekte, wie die Spielplätze, Grillplatz mit Hütte, die Dorfbrunnen und vieles mehr entstehen in Eigenleistung der Mitglieder.

Ab 1994 bleibt die SPD in der Opposition weiterhin ihren Zielen treu und setzt sich engagiert für das Dorf ein. Auf Anträge und Initiativen der SPD entstehen das Neubaugebiet "Hasenhöhlchen", später das Baugebiet 18-Morgen, die Engelsberghalle, die Sportplatzsanierung und die Friedhofserweiterung. Der Spielplatz Lessingstraße wird von der SPD gepflegt. Über viele Jahre richten die Genossen ein Jugendzeltlager aus. Engagements bei der Kerwe mit einem Weinstand und beim Umzug als Teilnehmer sind für den Verein selbstverständlich. Das traditionelle Stabausfest im Frühling wird gerne  besucht und im Herbst findet ein Schlachtfest statt.

Im Mai 2013 übernimmt Gudrun Küstner den Vorsitz von Sigrid Losert, die 15 Jahre im Amt war. Sigrid Losert übt weiterhin das Amt der Fraktionsvorsitzenden aus. Küstner konnte für die Kommunalwahl im Mai 2014 eine gute Mischung aus erfahrenen Kommunalpolitikerinnen und -politikern und neuen jungen Menschen für die SPD-Liste gewinnen.

2017 findet ein erneuter Wechsel an der Spitze statt - Andreas Böll wird 1. Vorsitzender und übernimmt die Geschäfte des Ortsvereins. Derzeit finden sich Jung und Alt zusammen um voneinander zu lernen - eine gesunde Altersmischung entsteht.

Nach dem plötzlichen Tod von Robert Kuhn im Dezember 2018, übernimmt der 1. Beigeordnete Andreas Böll die Amtsgeschäfte bis zur Wahl im Frühjahr 2019. An der Kommunalwahl im Mai 2019 wird Andreas Böll mit 52 Prozent zum Bürgermeister gewählt. Es gehen 7 Sitze an die SPD,  7 Sitze an die FWG und an die Luk 2 Sitze. In der konstituierenden Sitzung wird Rainer Graf (Luk) 1. Beigeordneter und Rainer Schneider 2.Beiigeordneter. 

Die Jahre 2020, 2021 und 2022 sind von Corona geprägt. Das soziale Leben liegt brach. Durch den Krieg in der Ukraine kommt eine Rezension auf Deutschland zu...

 

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